Was für ein Seifenkistenrennen!
“Der liebe Gott ist ein Unterbrunner”, sagten Andi Heb und Mandi Geiger bei der Siegerehrung des 7. Unterbrunner Seifenkistenrennens. Denn es war der perfekte Tag: Tolle Kisten, spannende Rennen, ein reibungsloser Ablauf und – die vielleicht größte Überraschung: Ein traumhaftes Wetter trotz all der wackeligen Vorhersagen.
Doch zunächst einmal zu den Siegern: Bei den Jungen Wilden setzte sich Felix Ruck aus Planegg durch. Wagemutig fuhr er durch die Kurven, und seine schmale Kiste, die er mit seinem Onkel gebaut hat, war schneller, als viele gedacht hatten. Den zweiten Platz holte sich Sarah Collet mit der Planierraupe vom Team Klarwein vor Henry Gustav Lehmann, der aus dem Schweizer Udlingenswill angereist war. Sein Papa baut Motorsportwagen und hatte ihm eine besonders flotte Kiste gebaut.
Bei den Rennsemmeln siegte bei seinem ersten Antritt Klaus Wagenstetter aus Forstinning. Der 74-Jährige ist schon seit 18 Jahren mit seiner Kiste unterwegs. In seiner Jugend war er einmal Deutscher Meister im Motorsport, später hatte er ein Transportgeschäft mit 40 Lkw, nun sammelt er Oldtimer – und passte daher gut in die Unterbrunner Runde. Platz zwei holte sich ein Niederbayer, nämlich Stefan Himic aus Neufreunhofen. Er hatte einen Jetski als Chassis verbaut, und bei einem Rennen in Siegenburg von dem Unterbrunner Rennen gehört. Die Veranstaltung ist also schon weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt! Den dritten Platz aber, das freut uns natürlich besonders, holte mit Basti Schönberger aber ein Unterbrunner.
Beim Seifenkistenrennen in Unterbrunn geht es aber vor allem um die Gaudi – so ist der Schönheitspreis genauso wichtig! Den gewann diesmal Felicitas Kuchler aus Unterbrunn mit ihrem Einhornflitzer. Der Glitter hat der Veranstaltung gut getan! Beim Nachwuchsrennen siegte wieder die Kinderfeuerwehr beim Schönheitswettbewerb.
Das wichtigste fast am Schluss: Verletzt hat sich niemand. Die 90-Grad-Kurven haben es ja in sich. Schon beim Training kippten die ersten Kisten um. Der Paul zum Beispiel fuhr nach einem kleinen Unfall gar noch schnell in den Baumarkt, mit Hilfe des Teams Klarwein wurde die Kiste in einer Pause mit vereinten Kräften repariert.
Ein neuer Höhepunkt war das Promirennen. Landrat Stefan Frey trat gegen unseren dritten Bürgermeister Markus Deschler an. Beide hatten gehörig Respekt vor der Strecke – waren hinterher aber so begeistert, dass sie schon einmal ihre Teilnahme für das nächste Rennen in zwei Jahren anmeldeten. Da will auch Sieger Klaus Wagenstetter wieder dabei sein. Er verabredete sich schon mit Robert Ruschig, der vor zwei Jahren gewonnen hatte, und diesmal pausieren musste.
Ein herzlicher Dank ging am Ende an all die unermüdlichen Helfer, von Kalle und Thommy an der Technik zum Beispiel, über den Wolfram und den Daniel, die das traditionelle Chaos am Start sensationell in den Griff bekamen bis hin natürlich zum Andi und Mandi, die das Ganze zum Leben erweckt haben. Und die Fahrerinnen und Fahrer waren auch alle mit Leidenschaft, aber dennoch ganz entspannt dabei. Und ein tolles Publikum gab es auch!